Dienstag, 26. August 2008

Das kann ja nichts werden!

Viel Zeit hatte ich jetzt seit dem ich IHN das letzte Mal gesehen habe. Natürlich habe ich die Zeit unter anderem dafür genutzt, um nachzudenken.
Die Situation habe ich natürlich, so ganz Frau, mit einigen Freunden versucht zu analysieren. Nicht das ich jetzt klarer sehen würde.
Frau kann so etwas nämlich mit 20 Leuten besprechen und nach Rat fragen und sich im gleichen Moment sicher sein, dass sich nicht einmal etwas doppel wird. Das soll heißen: 20 Leute = 20 Meinungen und die Entscheidende ist einfach nicht dabei. Aber ich kann nun sagen, dass ich es einfach so annehmen kann, wie ER es gesagt hat, noch komme ich gut damit klar.
Dabei bin ich auf ein neues Problem gestoßen:
Woher soll ich nun einen neuen Mann nehmen?
Vorerst mag es ja ganz nett sein, den ein oder anderen für die sexuelle Auslastung zu haben, doch was kommt danach?
Ich sehe mich schon mit 40 Jahren nach meinen 8 Stunden geleisteter Arbeit nach Hause fahren, schnell die nötigsten Dinge im Haushalt tun um mich dann auf die Couch zu legen und mich des Abendprogramms zu erfreuen. Manch einem mag das im ersten Moment gar nicht so schlimm erscheinen, doch will man das jeden Tag für den Rest seines Lebens? Ich meine, letztlich muss man dann darauf hoffen, dass die Freunde Zeit für einen haben und nicht selber zu sehr in ihrem Familienleben eingebunden sind.
Das fängt ja heute schon teilweise an und ich bin erst 25 Jahre alt!
Im groben liegt es nicht an meinem Charakter, dass ich keinen neuen Mann kennen lerne. Vermute ich mal.
Denn ich bin im allgemeinen schon recht kontaktfreudig, nicht schüchtern (wenn man mal von der Sache mit IHM absieht), aufgeschlossen und so weiter. Im Grunde besitze ich also all die Eigenschaften, die man haben sollte, um neue Menschen kennen zu lernen.
Und trotzdem habe ich dabei Probleme. Denn ich gehöre nicht zu den Frauen, die gerne in die Diskothek gehen, was sollte ich da auch, wo ich nicht gerne tanze?!
Alleine in eine Bar setze ich mich auch nicht und im Rudel ist es gut wie unmöglich einen Mann kennen zu lernen.
Die Freunde, die ich habe, kennen auch nur Männer, die bereits in Beziehungen sind und die, die es nicht sind, kommen auch für mich nicht in Frage.
Ich arbeite in einem von Frauen dominierten Beruf und selbst wenn es dort einen Kollegen in meinem Alter gäbe, so weiß ich nicht, ob er das mit bringen täte, was ich von einem Mann erwarte, erfahrungsgemäß tun sie das nämlich nicht.
Dann bliebe mir noch, wie den anderen versingelten Frauen, das Internet.
Nicht umsonst sprießen sogenannte Singlecommunities all über all. Aber das ist etwas, damit kann ich mich ja so gar nicht anfreunden. Ich gebe zu, ich hatte mich mal auf einer solchen angemeldet, doch so wirklich gebracht hat es mir nichts. Da kann ich mich in jeder größeren Stadt mit einem Mini und einem durchsichtigem Oberteil an die Hauptstraße stellen. Da habe ich dann sogar noch den Vorteil, dass ich 100%ig weiß, was da auf mich zukommt und ich bekomme dann noch Geld dafür, dass ich mir die blöde Anmache und den Sex antue.
Tja, ab einem bestimmten Alter ist es halt nicht mehr so einfach speziell zu sein.
Und wenn alles nichts hilft, dann sitze ich halt ab 40 auf der Couch, in der Hoffnung, dass einer meiner Freunde Zeit für mich hat.
Zumindest bin ich dann niemanden Rechenschaft schuldig.
Nur mir.
Und das ist okay, denn im großen und ganzen verstehe ich mich ganz gut mit mir!

Dienstag, 19. August 2008

Aussprache?

Sie hatten einiges an alkoholischen Getränken zu sich genommen, als sie sich dazu entschlossen, ihre Schlafplätze aufzusuchen. Auf dem Weg zu eben diesen, kam es zu einem kleinen Schupser von IHM, was sie als Anlass nahm, IHM zu sagen, dass wenn ER sie nicht möge, dies einfach nur zu sagen bräuchte. Sie spielte IHM eine kleine Zickerei vor, indem sie mitten auf der Strecke, mit vor der Brust verschränkten Armen, stehen blieb und ihm schmollend hinter her schaute.
ER hingegen begab sich zu SEINEM Schlafplatz, setzte sich hin, klopfte mit der Hand auf die Stelle neben sich und sagte dazu den passenden Kindervers mit ihrem Namen auf.
Sie musste lächeln und setzte sich zu IHM.
IHM schien das aber nicht zu genügen, schupste sie um, so dass sie lag und verschloss alles.
"Wie kommst du denn darauf, ich könnte dich nicht mehr leiden? Ich mag dich... sehr..." Sie lag da, die Augen geschlossen und murmelte ein "Ok!" ER sollte nicht merken, was seine Worte für einen Aufruhr geschaffen haben. Außerdem war sie nach 22 Stunden arbeiten auch sehr müde und wollte eigentlich schlafen.
"Wie oft hatten wir jetzt schon Sex?" "4-5 Mal?" "Nein, es waren genau 4x. Und ich würde nicht mit jemanden schlafen, den ich nicht mag!" "Ok!" Ihr kleines Herzchen hämmerte noch ein bisschen schneller, doch sie lag ganz ruhig da. "Der Sex ist wirklich toll gewesen und auch das Kuscheln war klasse, aber ich habe Angst, dass du dir vielleicht Hoffnungen machst. Tust du das denn?" Sie lag da, schon fast schlafend und überlegte kurz, ob sie IHM die Wahrheit sagen sollte oder nicht. "Hmmm... Ist schon okay." So lange hat sie auf ein solches Gespräch gehofft und nun war es da und sie war vollkommen unfähig es zu führen.
"Oh, du hast dir also schon Hoffnungen gemacht. Das tut mir leid, das wollte ich nicht! Es liegt nicht an dir, denn ich mag dich! Aber ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, ob es klappen könnte. Aber du bist nicht mein Typ. Das ist nicht böse gemeint, ehrlich, denn wie gesagt, ich mag dich ja sehr! Aber es würde einfach nicht klappen!" "Okay und jetzt schlaf endlich!"
Langsam beschlich sie ein komisches Gefühl und sie überlegte, was ER mit diesem Monolog eigentlich bezwecken wollte. Wollte ER sie aus der Reserve locken? Ihr sagen, was Sache ist? Oder wollte ER sich sicherheitshalber vor einer eventuellen Beziehung verstecken, weil ER Angst hatte?
"Der Sex mit dir ist wirklich toll und macht Spaß, aber... Also es würde halt nicht klappen. Also wenn du damit nicht klar kommst, dann musst du es sagen. Dann höre ich sofort auf. Dann flirte ich nicht mehr mit dir, obwohl mir das fehlen wird. Du brauchst dir auch keine Gedanken zu machen, dass wir uns dann nicht mehr verstehen oder ich komisch zu dir werde oder so. Ich höre dann halt nur auf, denn ich will dir nicht weh tun!" "Okay. Wobei ich mich gerade frage, wohin dein Monolog führen soll, wenn auch ich es sehr interessant und aufschlussreich finde, über was du dir den Kopf so zerbrichst. Und nun mach die Augen zu und schlaf!" Sie war inzwischen nun wirklich aufgewühlt, doch sie wollte IHN (noch) nicht an ihren Gedanken teilhaben lassen. Sie war verwundert, irritiert und auch ein bisschen traurig über die Dinge, die sie gerade gehört hatte.
Dann setzte ER sich plötzlich auf, nahm ihren Kopf in seine Hände und gab ihr einen langen, intensiven und zärtlichen Kuss auf den Mund. "Schlaf gut und träum was süßes!" Dann kuschelte ER sich zu ihr gewand ein und schloss die Augen. Sie hingegen war nun zur vollen Gänze wach (wenn auch noch sehr alkoholisiert) und blickte aus dem Fenster, dem Sonnenaufgang entgegen, um über die letzte halbe Stunde nachzudenken.
Dann stand sie langsam auf und ging.
Als ER dann wenig später auch wieder auftauchte, hatte sich etwas geändert. Sein Verhalten hatte sich verändert. ER war netter, zuvorkommender, hilfsbereiter als sonst. Keiner durfte etwas gegen sie sagen und als ein anderer Mann ihr etwas schenkte, wollte ER gleich wissen, wer, wann und wieso. ER kam ein wenig Eifersüchtig rüber. Eine Seite, die sie noch nie an IHM ausgemacht hatte.
Sie versuchte IHN an diesem Tag noch einmal alleine anzutreffen, wollte IHM sagen, dass sie sich wirklich einmal Hoffnungen gemacht hat, diese nun aber gewichen seien und alles so okay ist, wie es ist. Doch sie erwischte IHN nicht mehr, konnte IHM nichts mehr sagen.
Und nun sitzt Sascha zu Hause und fragt sich, ob das die richtigen Worte sind? Oder wären das genau die falschen Worte und sie sollte vielleicht doch noch ein bisschen kämpfen? Was soll sie IHM wirklich beim nächsten Treffen sagen? Denn sie muss etwas sagen, sie kann es nicht so stehen lassen.
Sie ist verwirrt und irgendwie auch hilflos. Ein Gefühl, was sie nicht zu schätzen weiß und was sie doch recht runter zieht.